Neulich gab der Toaster in der Küche seinen letzten Atemzug von sich. Ich habe ihn geliebt, Toast rein oder Brötchen drauf, den großen Hebel drehen…das alles von meinem Platz aus erreichbar, nur kurz den Arm nach hinten strecken, Toast rein, Hebel drehen, läuft ganz nebenbei quasi im Schlaf.
Nun gut ein neuer Toaster kam – mit einem Hebel zum Drücken. Ich nahm es zunächst gar nicht wahr. Beim Frühstück also Arm nach hinten, Toast rein, drehen, häh ach ne drücken. Und so geht es jetzt schon eine Weile. Steckt einfach drin.
Wie so manche Gewohnheit in uns steckt. Gespräch mit dem Mitarbeiter, mit dem Kollegen, vorher noch mental innerlich positioniert, mit dem guten Vorsatz es diesmal anders zu machen in das Gespräch gestartet. Nach 15 Sekunden ist klar es läuft wie immer, ins Fettnäpfchen getreten, emotional entgleist, gefrustet, alle Vorannahmen bestätigt.
Die Gewohnheit sitzt oft tief und eine Veränderung braucht Übung, braucht den wahren Willen, braucht die Erkenntnis welches Bedürfnis steckt dahinter, wie kann ich meine Strategie ändern, um glücklich zu sein…
Wohin mit dem Ärger?
Ein Gespräch im Beruf, in der Partnerschaft, Anspannung, vielleicht geht es um etwas Wichtiges, ein Wort gibt das andere, das Gespräch läuft aus dem Ruder, wird für mich bedrohlich, ein Wortgefecht, muss mich verteidigen, starte Angriffe…
Glücklich, wer erkennen und sagen kann: «Für mich läuft das Gespräch aus dem Ruder, ich brauche eine Pause, möchte für mich Klarheit gewinnen, vielleicht können wir das Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen und neu starten.»
Dann, alleine, erst einmal tief durchatmen, vielleicht ärgere ich mich, dass ich mich vor dem anderen Menschen so echauffiert habe. Vielleicht ärgere ich mich über meine(n) Gesprächspartner*in, wie konnte der/die nur so zu mir sein.
In so eine Situation geraten zu sein ist menschlich und doch schmerzlich. Wie kann ich damit umgehen und beim nächsten Mal anders agieren.
Urlaub im Alltag vom Alltag – für einen Moment
Urlaub – endlich mal rauskommen, aus dem Alltag, aus dem Druck, aus dem Funktionieren, aus den Gedanken, aus dem Hamsterrad, …was kommt als nächstes…
Verschnaufen das darf ich nicht. Arbeit lässt kein Verschnaufen zu, sonst ist es ja keine Arbeit. Jemand könnte auf den Gedanken kommen, ich hätte nichts zu tun, ich wäre möglicherweise nutzlos, wertlos, keine Daseinsberechtigung.
Urlaub muss amtlich sein, den muss ich mir verdienen, jetzt noch nicht, noch nicht genug geschafft, weiter, weiter, in drei Monaten, dann ist Urlaub, dann ist das Leben schön für drei Wochen wenigstens, davon zehre ich das ganze Jahr, bis dann endlich wieder Urlaub ist.
Schon mal gehabt diese Gedanken? Wie gehen Sie mit dem Thema um?
Wünschen Sie sich ein bisschen Urlaub im Alltag? Einfach zwischendurch mal einen Urlaubsmoment?